Der in Berlin lebende Trompeter ist nicht nur einer der besten Trompeter der europäischen Jazzszene, sondern ist auch in der Musikfachwelt Deutschlands anerkannt und lehrt an der Hochschule für Musik in Dresden in der Fachrichtung Jazz, Rock, Pop. In seinem letzten Album „Rio“, einer Hommage an die brasilianische Musik, bewegte er sich am Schnittpunkt zwischen Jazz und Pop – diesmal begibt er sich an die Wende vom Hard Bop zum Funk-Jazz und lässt die Ära seiner großen Vorgänger Lee Morgan, Freddie Hubbard, Donald Byrd und der Größen des CTI-Labels aus heutigem Blickwinkel auferstehen, mit allen Zutaten wie den gelegentlichen Streicherpassagen. Es wäre unfair, von einem reinen Retro-Album zu sprechen, denn Brönner gelingt es, das Lebensgefühl der mittsiebziger Jahre musikalisch zu vermitteln, und es überrascht keineswegs, dass der Stil von damals heute noch immer genau so zu packen vermag.