Schon knapp drei Dekaden sind vergangen, seit der "Prince Of Cool" des Jazz in Amsterdam tödlich verunglückte. Und noch immer ist nicht ganz ausgemacht, als was er sich - vor die fiktive Wahl gestellt - wohl am ehesten selbst definiert hätte: als Sänger oder als Trompeter? Die Macher des französischen Chet-Baker-Hommage-Albums "Autour De Chet", von Neo-Chansonier Benjamin Biolay bis zum diesjährigen ECHO-Jazz-Gewinner José James, haben auf diese Frage jetzt die wohl beste aller möglichen Antworten gefunden: Baker war beides, und noch viel mehr. Was die insgesamt 16 sich vor einer der größten Jazz-Ikonen überhaupt Verbeugenden auf "Autour de Chet" fertiggebracht haben, ist nichts anderes als das Ideal einer Laudatio. Ihrer musikalischen Lobrede ist nicht nur gelungen, den Geist des oft als größten Romantiker des Jazz gefeierten Chet Baker heraufzubeschwören, es ist ihnen auch gelungen, seine Klassiker ins Hier und Jetzt zu holen und so einer neuen Generation vermittelbar zu machen.